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Barrieren abbauen – nicht nur in der Fassade, sondern auch im Inneren

Websites sollen für alle Zielgruppen optimal funktionieren. Ein wesentlicher Aspekt davon ist auch die Barrierearmut. Das Thema Barrierefreiheit ist uns bei mehrwert sehr wichtig und geht uns alle an. Deshalb haben wir mit der League of Accessibility eine Initiative zur Sensibilisierung für Barrierefreiheit gegründet.

Unsere Erfahrung ist: Das Content-Management-System TYPO3 ist eine sehr solide technische Basis für das Erstellen barrierearmer Websites. Eine andere Stärke von TYPO3 ist die sehr gute Konfigurierbarkeit für Redakteur*innen. So kann der sichtbare Funktionsumfang je nach Kenntnisstand und Zugriffsrechten individuell sehr unterschiedlich eingestellt werden. Das ist zum Beispiel für große Organisationen mit vielen Mitarbeiter*innen wichtig. Und hier soll es ohne langwierige Schulung möglich sein, barrierearme Inhalte komfortabel einzustellen. Hier hat sich in den letzten Jahre einiges getan, die Erstellung barreierefreier Websites mit TYPO3 ist gut machbar.

Da stellt sich die Frage: Wie gut ist TYPO3 selbst geeignet für Redakteur*innen, die zum Beispiel blind sind und einen Screenreader verwenden? Um diese und weitere Fragen ging es im TYPO3 Accessibility Sprint im Oktober 2020. Über 20 Entwickler*innen aus Europa und Amerika haben gemeinsam daran gearbeitet, die vorhandenen Barrieren zu dokumentieren und zu lösen.

Persönliche Motivation zur Teilnahme

Ich habe mich sehr gefreut, bei dieser gemeinsamen Arbeit mitmachen zu können. Barrierearmut ist mir nämlich seit vielen Jahren auch persönlich ein großes Anliegen. Vor 18 Jahren gründete ich das Accessibility-Team von KDE. (KDE ist eines der ältesten und größten Open-Source-Projekte, z.B. mit dem Linux-Desktop KDE Plasma, den Programmen Krita und KStars und khtml – der Basis von Safari, Chrome und nun auch Edge).

Weil mir die Mitarbeit in Open-Source-Projekten so wichtig ist, hat mir die Beteiligung an der Verbesserung von TYPO3 besondere Freude gemacht. Es ist schön, bei einer Firma zu arbeiten, die dieses Engagement unterstützt und es mir ermöglicht, einen großen Teil davon in der Arbeitszeit zu machen.

Der Sprint war eine exzellente Möglichkeit für mich, die Arbeitsweise des TYPO3-Teams kennen zu lernen (Dank an Georg Ringer für die Hilfe) und mehr zu erfahren über die technische Infrastruktur mit automatisierten Browser-Tests. Sicherlich ist noch viel zu tun, bis die Bedienung von TYPO3 für die Redakteure wirklich vollständig barrierefrei ist. Zugleich ist es aber auch beeindruckend, wie viele der gefundenen Probleme von den Sprint-Teilnehmer*innen sofort angegangen wurden.

Mein Fazit: Hat Spaß gemacht und viel gebracht – vielen Dank an Michael Telgkamp für die Organisation des Sprints!

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